Guten MorgenDer Tag beginnt am frühen Morgen

Wie ein Spaziergang zu Tagesanbruch die Gemütslage verbessert.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und manchmal auch leicht pessimistisch. Zumindest in meinem Fall. Der Blick für die Schönheit geht auch oft genug verloren, wenn er nur auf einen Bildschirm gerichtet ist. So wie meiner nun beim Schreiben dieses Textes oder deiner beim Lesen. 
Mir geht es grundsätzlich viel mehr darum, dass vieles nicht mehr wahrgenommen wird. Oder aber auch einfach nicht erlebt. In der Stadt mit dem Fahrrad zur Uni oder zu Fuß durch den Autoverkehr ist einfach etwas anderes, als auf einer ruhigen Insel auf Pfaden am Meer entlang.

Die Sonne geht auf

Als ich eines Morgens früh raus war und mich auf den Weg in die Vögel machte, stapfte ich unentwegt die lange Straße Richtung Südwesten der Insel. Und in der Morgendämmerung war das geradezu mystisch. Ein paar Wolken und die durchkommende Sonne, dazu die atemberaubende Aussicht. Man geht schon etliche Meter über dem Meeresspiegel, halt also einen tollen Blick hinunter. In Täler, ein Rückblick auf eine Kirche, die Nachbarinseln, die Buchten und die Berge.

Moderne und Fortschritt

Diese Art des Wohlbefindens kommt in modernen Städten sicherlich nicht oft vor. Dankbar zu sein für intakte Natur, die optisch soviel zu bieten hat am frühen Morgen. Man ist nicht immer topfit so zeitig und auch teilweise etwas zerknautscht oder noch platt. Doch dieses erhabene Gefühl, etwas erleben zu dürfen, was andere verschlafen, das macht es wirklich zu etwas sehr Kostbarem.

Vollkommenheit

Kombiniert mit der aufkommenden Wärme der Sonnenstrahlen und dem Erwachen des Tages hat man den Eindruck, unbesiegbar zu sein. Zumindest für den Moment. Es startet ein neues Kapitel im Leben und man ist von der ersten Sekunde dabei. Eventuell sind manche Bedürfnisse und deren Befriedigung nicht unbedingt greifbar, aber hier zeigt es mir einmal mehr, wie sehr wir uns eigentlich von der Natur abgewendet haben. Und wie tief sie noch immer in uns verankert ist und unserem Wohlbefinden zuträglich ist.

Freiheit

Das Auf- beziehungsweise Untergehen der Sonne, das Besteigen eines Berges mit anschließender Aussicht. Es gibt Dinge, die kosten nichts. Zumindest nicht materiell, sie erfordern höchstens körperliche Arbeit und Bereitschaft. Und sie vereint eine Sache: Es ergibt sich. Und die Zeit spielt keine große Rolle. Man denkt über sich nach. Und über alles andere. Große, wichtige Themen, für sich und das eigene Leben. Man hat keinen Termindruck. Man ist frei. Freier als sonst in seinem Alltag.

Zufriedenheit

Das bräuchte man öfter. Und ich setze einiges daran, das auch öfter zu haben. Und wer dafür keine Zeit hat, sollte sich die Zeit dafür nehmen. Natürlich hat nicht jeder die günstigen Umstände, wie ich sie habe. Aber viele könnten sie haben, das geht dann aber mit Verzicht einher. In meinem Fall wird es nicht die große Karriere, das viele Geld. Denn Erfüllung bringt das alleine nämlich auch nicht. Ich bin in der glücklichen Lage, mich eher dafür zu entscheiden, was ich für moralisch und ethisch richtig halte. Und dafür, was mir wirklich gut tut. Und das ist Bewegung, Austausch mit anderen und ab und an ein Vogelfoto.

Bildergalerie

Hier eine kurze Bilderstrecke zu besagtem Morgen, der mich inspirierte, diesen Text zu verfassen.


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