Kalamos - Woche 3Zuwachs und Orientierung

Die Lage wird dynamischer, neue Freiwillige und große Distanzen.

Drei Wochen zuhause

Nun sind 3 Wochen vergangen. Durch die verregneten Tage und die sportlichen und somit körperlich anstrengenden, fühlt es sich nicht unbedingt danach an. Andererseits fühle ich mich in meiner Umgebung sicher und vertraut, ich habe mich also eingelebt.

Personeller Zuwachs

Für Montag war eine Person angekündigt, die letztlich nicht erschien. Kurz vor der Abreise gab es einen Aufenthalt im Krankenhaus mit anschließender OP, die Anreise verzögert sich daher wohl um eine Woche. Dafür kamen am Donnerstag 2 neue hinzu. Isabells. Engländerinnen. Izzy und Bella kann man sie nennen und aufgrund der unterschiedlichen Haarfarben auch voneinander trennen. Die Unzertrennlichen.

Nach deren Ankunft haben wir sie erst einmal etwas durchs Dorf gescheucht, hinunter zum Strand. Dort waren wir kurz im kühlen Meer und haben dann im Wind frieren können.

Unverhoffte Sporteinlage

Als ich dann einen Mann sah, der neben seiner Frau das Handtuch ausbreitete und planken wollte, dachte ich, da geh ich hin. Also in nasser Unterhose dazu und gefragt, ob ich mitmachen kann. Ich wollte jetzt nur 1 Minute planken, aber die hatten ein ganzes Trainingsprogramm und so fand ich mich bei 30 Minuten Rumpfstärken wieder. Tut mir gut, freute mich sehr, war aber mehr, als die gedachte 1 Minute Aktivität. Daraufhin lud er uns noch in die Strandbar ein, ich hatte ein kaltes Wasser.

Dort waren wir genau zu der Zeit des Sonnenuntergangs, optisch schön, aber da wir nur Badesachen hatten, wurde es ohne Sonne schnell kalt. Also noch kurz zum Supermarkt tigern, dort waren die Preise für die Neuankömmlinge auch - wie für mich anfangs - ein wahrer Schock. Dafür war es beim Hochsteigen zurück nach Hause nicht mehr kalt, weil es so anstrengend ist. Zurück gab es dann ein gemeinsames Essen und dann endete der Tag auch schon.

Arbeit

Die Arbeit schläft bekanntlich nie und nachdem wir uns mit der Beschaffenheit der Audiorekorder bekannt gemacht hatten, galt es, diese im Gelände zu verteilen. Der entlegene Zielort war gut 6 Kilometer entfernt, also packte ich die Geräte in meinen Laufrucksack und machte mich auf den Weg. Vor Ort wird dann dieser Weg verlassen und man tapst durchs Unterholz, bis das GPS Signal sagt, dass man am richtigen Ort ist.

Nun eine passende Platzierungsmöglichkeit finden, den Ort fotografieren und dokumentieren und dann wieder herauskämpfen aus dem Wald. Der zweite Standort ist eher am Berge gelegen, aber auch das wird gemeistert, ehe der Rückweg ansteht. So konnte ich Sport und Arbeit verbinden.

Für das händische Monitoring gilt es immer wieder, ins unwegsame Gelände vorzudringen, das kostet sehr viel Kraft und bringt die ein oder andere Blessur mit sich. Die Beine danken es nicht, ständig von diesen harten Dornenbüschen und Sträuchern aufgerissen zu werden. Aber das wiederholte Kratzen an den schon offenen Wunden ist besonders hervorzuheben. An die anfangs abenteuerlichen Klettereinlagen habe ich mich größtenteils gewöhnt, ich habe zwar noch Respekt davor, betrachte sie aber nicht mehr als außergewöhnliches Hindernis wie zu Beginn.

Bergmensch

Nachdem ich so oft unterwegs bin in sämtlichen Höhenlagen der Insel, ertappe ich mich auch in der Freizeit immer wieder dabei, mal unauffällig Richtung Berg zu schielen, die Kamera dabei, in der Hoffnung, ein paar interessante Vögel zu finden. Das gelingt zwar nur teilweise, aber das gilt ja immer in der Wildlife Fotografie. Man kann es nicht heraufbeschwören. Aber je mehr Zeit man dort ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, das mal etwas auftaucht.

Das Wochenende

Am Samstag ging es für mich wieder ein bisschen in die Natur, auf der Jagd nach freilebenden Tieren. Das ist nur begrenzt von Erfolg gekrönt, denn die weitläufige Berglandschaft verhindert ein dichtes Herankommen an das Fotomotiv möglich und ich werde schon von weit weg erkannt und gemieden. Oder die Tiere verharren lautlos und sobald ich einen Schritt weitergehe, fliegen sie davon, ohne, dass ich sie je gemerkt hatte.

So überraschend komme ich dann auch nicht zu guten Fotos. Nach dem ersten Ausflug folgte ein kurzes Mittagessen für mich, dann wollten die anderen auch etwas Wandern und zur Kapelle hoch, also weitermarschieren. Unterwegs haben sich noch 2 Ziegenböcke gefetzt und die Schädel eingeschlagen, aber da hatte ich leider keine Kamera dabei.

Der Sonntag war dann relativ ruhig, ein wenig am YouTube Video basteln und dann den stundenlang dauernden Upload überwachen. Gelang nur mäßig. Aber ist am Ende online. Danach galt es noch, die Beine zu vertreten, erst eine flotte 3km Runde berghoch und schnell wieder runter von der Straße hinterm Haus. Und da eine andere dann noch 5km lief, musste ich nach ihrer Rückkehr dann auch plötzlich noch einmal los, die selben Distanz laufen. Nur eben ein bisschen schneller als sie. Soviel Ordnung muss sein.

Wetter

Nachdem es letzte Woche soviel regnete und Gewitter gab, ist es diese Woche nach leicht kühlen Tagen anfangs hintenraus noch einmal wieder richtig Sommer geworden. Weit über 20°C und strahlender Sonnenschein die ganze Zeit. Sehr schön, ich hoffe, das bleibt noch ein wenig so.

Andererseits war der Regen aber immens wichtig, die ohnehin schon ungewöhnlich grüne Insel hat noch einmal einen richtigen Schuss Farbe bekommen. Ich eventuell auch schon etwas. Allen voran aber ist die Pferdekoppel nebenan von einer einst öden vertrockneten Steppe zu einer richtigen Wiese geworden, innerhalb weniger Tagen sprießen die grünen Triebe neuen Rasens in die Höhe. Eine echte Wandlung. Beeindruckend.


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