Anreise von Stuttgart nach PrevezaWer sparen will, muss leiden

Von Stuttgart aus ging es nach Preveza und dort kam ich gut an. Und da begann das Problem. Ich wusste ja nicht, was ich machen sollte.

Planlos - auch vor Ort

Von Stuttgart aus ging es nach Preveza und dort kam ich gut an. Und da begann das Problem. Ich wusste ja nicht, was ich machen sollte. Ich hatte zuvor bei den Recherchen nichts gefunden, was meinem gewünschten Budget entsprach. Weder eine Unterkunft in Lefkada noch der Transfer dorthin. Und so begann ich erneut, das Handy zu bedienen, aber da steht nichts anderes drin als vorher, nur, dass ich jetzt vor Ort bin.

Öffentliche Verkehrsmittel sind so eine Sache, es fährt wohl ein Bus, aber der letzte um 17:45 Uhr, ich bin erst abends um 9 da. Zur Not würde ich draußen irgendwo schlafen. Dachte ich. Aber das ist auch nicht unbedingt das Wahre. Und wenn sonntags der Bus fährt, dann wohl auch nur einmal. Also das kann nicht die angestrebte Lösung sein.

Eine Möglichkeit tut sich auf

Also gaunere ich ein wenig umher und lande bei den Taxiständen vorne und höre ein paar Deutsche, die mit einem großen Van dort sind. Ich erzähle, dass ich gestrandet bin und habe Glück, da sie zwar noch 3 Leute mitnehmen, aber für mich wäre auch noch Platz, also kurz auf die anderen warten und dann geht die muntere Reise los. In der Innenstadt von Lefkada werde ich abgesetzt und wähne mich an einer in der Zwischenzeit gebuchten Unterkunft.

Die Rechnung ohne den Wirt gemacht

Allerdings hatte ich zuletzt mehrere angeguckt und bei Google Maps war noch die Route zu einer anderen. Also doch die 40kg Gepäck durch die Gegend schleppen. Ich komme nach 20 Minuten beschwerlichem Fußmarsch an, warte vor der Unterkunft, der Vermieter gibt keinen Ton von sich und reagierte seit der Buchung eine Stunde zuvor nicht auf Mails.

Ich sitze im etwas weniger schönen Teil der Stadt am Straßenrand und werde von Mücken geärgert, als das Telefon bimmelt. Der Vermieter ist am Apparat, aber leider nicht in der Nähe, um mir den Schlüssel zu geben.

Wir bleiben in Kontakt

Er bietet mir aber an, falls ich so spät, es ist mittlerweile nach 23 Uhr, nichts finde, Bekannte in der Gegend um Hilfe zu bieten. Das klingt gut, aber der Handyakku neigt sich auch dem Ende, es bleibt ein wenig unangenehm, hier gänzlich ohne Möglichkeiten zu sein. Ich mache mich also wieder auf und ziehe mein Gepäck mit, zurück Richtung Innenstadt.

Ich schaue nach, betrete 3 Hotels oder Unterkünfte, aber alle sind voll, helfen aber bei der weiteren Suche, aber da sind sie nicht hilfreicher als es mein Handy nicht auch wäre. Ich komme auf den Fast-Vermieter zurück und frage nach seinem Kontakt, der Inhaber eines Internet-Cafés soll mir Unterschlupf bieten. Ich warte vor Ort, aber das klappt scheinbar nicht.

Weiter, immer weiter

Er gibt mir eine weitere Adresse, also weiterwandern, viele Bars und Straßenkreuzungen passiere ich bereits zum vierten Mal, was sich die Leute wohl denken, wenn da jemand die ganze Nacht klappernd sein Gepäck durch die Gegend zieht, während alle entspannt den Samstagabend genießen. Zumindest gehe ich nun mal wieder in eine andere Richtung, eine Straße immer weiter raus. Und vor Ort melde ich mich erneut, damit er den neuen Host aus dem Bett bimmelt, der mir dann ein Appartment zur Verfügung stellt.

Es ist nach Mitternacht, der alte Herr spricht sehr wenig englisch, legt mir einen Zettel hin, dort soll ich meinen Namen draufschreiben. Ob ich eine Nacht oder zwei bleiben wolle fragt er und schreibt dann 45+45 auf den Zettel.

Ich bin platt

So bin ich also erst einmal versorgt. Eine eigene Unterkunft, ein so sehnlich erwartetes Bett, ein Doppelbett. Ein Badezimmer mit Dusche, auch einen Kühlschrank samt Kochniesche darf ich mein Eigen nennen, etwa 25qm, mehr, als ich brauche. Sehr dankbar für die tatkräftige Mithilfe des Fast-Vermieters bin ich nun endlich bereit, alle Viere von mir zu strecken. Und genieße noch einen kleinen Schluck kostbares Wasser aus der 0,7 Liter Flasche, die noch Stuttgart Flughafenwasser spendet. Aber der Rest ist für Morgen früh, bis ich endlich wieder Verpflegung kaufe.

Und ja, es gab überall Bars und auch noch offene Restaurants, ich wollte aber nicht vor der wichtigsten Baustelle andere aufmachen. Glücklich reibe ich mir die Hände, die sich mittlerweile anfühlen wie vom Handwerker, so wundgescheuert sind sie vom Gepäck ziehen.

Der Brückentag

Die Fähre rüber nach Kalamos fährt erst wieder am Montag, also habe ich einen Tag frei. Zum Glück ist die Stadt noch sehr gut besucht, sodass ich auch am Sonntag einkaufen oder Essen gehen kann, was ich aber erstmal nicht mache. Morgens schaue ich noch den Baden-Marathon und danach versuche ich in Erfahrung zu bringen, von wo und ob überhaupt eine Fähre fährt. Drei Bootsanbieter schauen mich verwundert an, von hier aus führe gar keine.

Aber eigentlich sollte das sein. Schließlich frage ich bei einem weiteren Anbieter nach und der bestätigt meine Annahme und sagt mir auch, wo die Fähre hält. Nun bin ich guter Dinge und kann doch noch einmal eine finale Pizza essen gehen.

Impressionen